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Unit Stills Photographer

Standfotograf:innen gestalten aussagekräftige Fotos, die die Schauwerte, Schauspieler:innen, Schauplätze, Action-Situationen und andere Aspekte des Films in einer für die Öffentlichkeit ansprechenden Form präsentieren.

1. VORBEMERKUNG

Standfotografie ist ein eigenständiger Tätigkeitsbereich bei der Filmproduktion.

Standfotograf:innen verkaufen Nutzungs- und Verwertungsrechte an den erstellten Fotografien, die für die Auswertung, Präsentation und Bewerbung des Filmwerkes durch Verleihfirmen, TV Sender und Streaming-Dienste in Form von gedruckten Publikationen oder über Online-Medien erforderlich sind. Die Standfotos sollen den Betrachter:innen die Schauwerte, Stars, Stimmungen, Schauplätze, Action-Situationen, Spezialeffekte, Ausstattung, Kostüm- und Maskenbild des Films vermitteln.

Die kreative Leistung bei der Erstellung der Standfotos besteht in der Erfassung möglichst vieler der genannten Aspekte in möglichst wenigen, plakativen und emotional hochwirksamen Bildkompositionen. Die Herstellung der Standfotos ist ein kreativer Prozess, in dessen Verlauf eine eigene, dem Filmwerk angemessene Bildsprache gefunden und umgesetzt wird.

Entscheidend dabei ist ein sicheres Erkennen der dazu geeigneten Filmszenen, Charaktere, Konstellationen, Drehorte und Motive. Im Sinne höherer Plakativität können Abweichungen zu Filmkameraperspektiven möglich sein, ohne in Widerspruch zum Grundcharakter des Filmwerkes zu geraten. Die Standfotografie übersetzt ausgewählte Schlüsselszenen aus ihrem filmisch-zeitlichen Verlauf in eindringliche, stehende Bildkompositionen und Momentaufnahmen. Dadurch wird eine Verdichtung des Geschehens auf wenige Bilder erreicht.

Die Standfotos wecken die Neugier beim Betrachten, ohne die visuell-erzählerische Auflösung des Films zu verraten.

2. TÄTIGKEITSBEREICH

Aufgegliedert nach Produktionsphasen Vorbereitung, Drehzeit und Nachbereitung umfasst er:

 

Vorbereitung:

  • Einarbeitung in das Drehbuch.
  • Absprache mit Produzent:innen, Regisseur:innen, Presseabteilung/TV Sender über die inhaltliche und werbliche Ausrichtung.
  • Absprache mit DoP über den visuellen Ansatz.
  • Zusammenstellen und Organisieren des erforderlichen Equipments für das konkrete Projekt, sowie dessen Pflege während der Produktionszeit.

 

Drehzeit:

  • Begleitung der Dreharbeiten an den mit der Produktion vereinbarten Drehtagen.
  • Genaues Verfolgen der Stellproben und Dreharbeiten.
  • Erfassen von dramaturgischen Situationen/Konstellationen der Protagonist:innen, die sich für Standfotos besonders eignen.
  • Vorbereitende Absprachen mit DoP/Oberbeleuchter:in/Kamerabühne, sowie Regie/Regieassistenz/Schauspieler:innen/Maske/Kostüm, deren Unterstützung unverzichtbar ist.
  • Einforderung der Möglichkeit für Standfotos zum geeigneten Zeitpunkt beim benannten Ansprechpartner.
  • Erstellung von Standfotos im Set/Licht/Kostüm/Maske der Dreharbeiten. Dies kann einen Eingriff in die Inszenierung erforderlich machen, da das Geschehen verdichtet werden muss, um plakative, eindrückliche Fotos zu gestalten.
  • Erstellung von Drehstart- und Arbeitsfotos.

 

 

Nachbearbeitung:

  • Auswahl der besten und wirksamsten Fotos.
  • Beschriftung der ausgewählten Bilder mit Rollennamen bzw. den Namen der Schauspieler:innen, Drehtag, Szenennummer, sofern die Produktionsfirma dieses zusätzlich beauftragt.
  • Bearbeitung der Bilder zur adäquaten Wiedergabe des Filmlooks.
  • Falls erforderlich spezielle Nachbearbeitung zur optimalen Präsentation im Druck oder online.
  • Bereitstellung des Bildmaterials an den/die Vertragspartner:in.
  • Übertragung der Nutzungsrechte zum Zeitpunkt der Vergütung.

3. ZUSÄTZLICHE AUFGABEN

Im Laufe einer Filmproduktion besteht oft Bedarf an weiterem Bildmaterial:

Portraits, Plakatfotos, Keyvisuals (Unique Selling Point), Requisitenfotos, die ggfs. außerhalb des Filmsets/Filmlichtes aufgenommen werden.

Hier werden die Standfotograf:innen auf Anfrage durch die Vertragspartner:innen zusätzlich tätig. Erforderlich ist dazu eine eigenständige Konzeption und eine dem Leistungs- und Nutzungsumfang angemessene, gesonderte Honorierung. Falls weitergehende Bildbearbeitung (Retusche/Montagen usw.) notwendig ist oder gewünscht wird, ist eine Absprache über die hierfür erforderliche, aufwandsabhängige Honorierung zu treffen.